Ink

In den letzten zwei Wochen durften wir Automatiker eine neue Erfahrung machen. Wir fuhren zum ersten Mal zu einem Kunden von Bühler auf Montage. Genauer gesagt waren wir bei Cetral Ink in St.Charles, nahe bei Chicago. Dieser Kunde ist ca. sechs Autostunden von Bühler Minneapolis entfernt. Darum übernachteten wir während dieser Zeit in einem Hotel. Mit dabei waren Angelo Pasquale, Verantwortlicher für die Umbauarbeiten, und Michael Cenin, ein Drittjahrlernender von Bühler Minneapolis. Zusammen fuhren wir jeweils täglich zum Arbeitsplatz und legten Hand an. Der Kunde wollte seine technisch veralteten Dreiwalzwerke und Rührwerksmühlen von Bühler auf den technisch neusten Stand bringen. Dies nennt man Retrofit. Dazu haben wir die alten Systeme durch die neuen Siemens-Systeme mit neuen HMI-Touchdisplays ausgewechselt. Diese Maschinen verarbeiten die zuvor zusammengemischten Farben zu einer besseren Qualität, indem Farbpartikel ganz fein vermahlen werden. Die Arbeitstage waren lang, doch sie vergingen wie im Flug, da man immer etwas zu tun hatte und vieles für uns neu war. Insgesamt waren sechs Panels umzubauen. Dabei musste man immer darauf achten, dass nie alle Maschinen stillstanden, da dies sonst finanzielle Einbussen beim Kunden zur Folge hätte. So arbeiteten wir uns Anlage um Anlage voran. Wenn eine Steuerung fertig war, musste alles kontrolliert und getestet werden. Die Fehlersuche mithilfe des Systems war sehr spannend und wir lernten Neues dazu. Auch brachte uns Angelo einiges über Dreiwalzwerke bei.

Am Namen der Firma zu erkennen, war sehr viel Farbe während der Arbeit im Spiel. Innerhalb kurzer Zeit war man voll mit Farbe und Dreck. Dies war nicht schlimm, doch nahm es am Abend beim Duschen ein wenig mehr Zeit in Anspruch, wieder frei von Farb- und Schmutzpartikeln zu werden.

Am Sonntag, dem einzigen freien Tag in der Woche, fuhren wir nach Chicago. Die riesigen Wolkenkratzer beeindruckten uns sehr und wir liessen uns von dem Charme dieser Grossstadt anstecken. Chicago ist nicht nur die drittgrösste Stadt von den USA, sondern beheimatet auch vier der zehn höchsten Wolkenkratzer der Vereinigten Staaten. Innerhalb 45 Sekunden waren wir dann auch schon auf dem zweithöchsten dieser zehn Gebäude, auf dem Willis Tower, welcher zugleich das zehnthöchste Gebäude der Erde ist. Er wurde 1974 errichtet und war bis ins 21. Jahrhundert das höchste Gebäude der Welt. Wir genossen die Aussicht im 103. Stock auf die vier umliegenden Staaten und schossen die obligaten Fotos in den gläsernen Aussichtsboxen, wo einen ein 7 cm dicker Glasboden auf 412 Metern über den Strassen hält.

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