Arbeiten in Uzwil und Minneapolis

Meine Erfahrungen bei Bühler Minneapolis haben mir ermöglicht, eine ganz andere Seite von Bühler zu sehen. Den ersten Unterschied, den ich bemerkt habe, ist der Grössenunterschied zwischen den zwei Standorten. Mit ungefähr 400 Mitarbeiter ist der Standort in Minneapolis nicht gerade klein, aber er ist deutlich kleiner als der Standort Uzwil.

© Bühler
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So habe ich in Minneapolis die Gelegenheit, arbeiten bei einem kleinen Standort zu erfahren. Es gibt auf jeder Seite Vorteile und Nachteile. Einerseits hat Uzwil eine massive Menge von physikalischen Ressourcen sowie Knowhow, aber aufgrund dieser Grösse ist es manchmal schwierig, die richtigen Ressourcen zu finden. Anderseits in Minneapolis sind die Ressourcen begrenzt, aber es besteht ein höherer Grad an Flexibilität, und man weiss, wo man etwas finden kann.

Es ist interessant, das Berufsbildungsprogramm bei Bühler in Minneapolis zu erfahren. Das duale Ausbildungssystem das wir in der Schweiz kennen, ist in den USA zum grossen Teil ein unbekanntes Konzept. Bühler ist sogar Pionier in der Umsetzung des dualen Bildungssystems in den Staaten. Bühler offeriert in Minneapolis eine Ausbildung zum Customer Service Engineer. Die Haupttätigkeit dieses Berufs sind Kundenbesuche für Wartung, Reparaturen und Installationen. Die Lehrlinge machen mehrtägige Dienstreisen an Kundenstandorte rund um den Mittleren Westen Amerikas. Man ist manchmal unter Druck gesetzt. Es gibt Zeitdruck, weil jede Minute Ausfallzeit den Kunden Geld kostet. Es gibt auch Druck, immer professionell und kompetent zu arbeiten, denn der Customer Service Engineer repräsentiert Bühler und dessen Versprechen, für Kunden zu sorgen: We care for you!

Wegen der Vielfalt ihres Berufs ist die Ausbildung der Minneapolis-Lernenden auch sehr abwechslungsreich. Auf einer Dienstreise hat man nicht immer genau die Werkzeuge die man braucht, und die nötige Arbeit könnte ausserhalb des genauen Fachgebiets des Customer Service Engineers liegen. Man muss es aber irgendwie schaffen!

© Bühler
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In ähnlicher Weise habe ich die Chance gehabt, Arbeit komplett ausserhalb meines normalen Arbeitsplatzes zu leisten. In der letzten Woche habe ich im Food Innovation Center gearbeitet. Dies ist ein Testproduktions-Anlage für Produkte der Kunden. Diese Arbeit in der Lebensmittelproduktion ist weit entfernt von meinen Tätigkeiten als Automatiker! Dennoch habe ich vieles gelernt, welches ich in meinen beruflichen Tätigkeiten miteinbeziehen kann. Zum Beispiel, am Ende der Woche haben wir mit einem Hochdruckreiniger die ganze Anlage – inklusiv die kleinen Schaltschränke und die Elektronik neben den Maschinen – gereinigt. Ich habe gesehen wie wichtig es ist, bei Design und Produktion der Schaltschränke auf der nötigen Wasserdichtigkeit zu achten.